Schloss- und Landschaftspark Altenstein

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Schweina

Schweina wurde erstmalig urkundlich 1183 erwähnt. Als Reichsgut ging Schweina in den Besitz der Reichsabtei Hersfeld, die die Frankensteiner damit belehnte. 1330 wurde es hennebergisch, 1340 thüringisch und erhielt zwischen 1335 und 1402 eigene Pfarrechte. Als Hauptort des Gerichtes Altenstein bekam Schweina 1523 das Stadtrecht und 1577 das Marktrecht verliehen. Die Einwohner lebten von Schweinezucht, Eisenerzgewinnung und dem Abbau von Kupferschiefer und Kobalt. 1441 besaß Schweina 14 Schmelzhütten.

1824 erwarb Johann Christian Weiss aus Bad Langensalza, einer der bedeutensten frühkapitalistischen Unternehmer in Thüringen, das Herrenhaus Glücksbrunn und richtete in Schweina eine Kammgarnspinnerei ein. Sie wurde bald zum wichtigsten Unternehmen der Gegend. 1825 begann die Pfeifenherstellung, 1873 begann man eine Messerfabrik einzurichten.


Von 1847 bis 1881 wanderten 270 Schweinaer nach Amerika aus.

Im Zentrum des Ortes gibt es gut erhaltene Häuser alter Volksbaukunst und die aus dem 15. Jahrhundert stammende Laurentiuskirche. Nach einem Brand um 1637 wurde die Kirche in ihre jetzige Gestalt umgebaut. Aus dieser Zeit stammt auch die Ausstattung, im 18.Jahrhundert entstand der Altaraufbau. Hinter Der Kirche befindet sich der Friedhof mit dem Grab von Friedrich Fröbel.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Schweina zu einem Industriestandort mit verschiedenen Industriezweigen. 1983 gab es im Ort sieben volkseigene und drei private Betriebe mit etwa 2400 Beschäftigten aus den umliegenden Gemeinden. Es wurden  Kugeln und Rollen für Maschinen- und Fahrzeugbau, Meßgeräte, Tabakpfeifen, Nieten, Schnallen und Oesen hergestellt, es gab eine Kammgarnspinnerei und Plasteverarbeitung, diese Industrie brach nach der Wende zusammen. Zur Schweinaer Gemarkung gehörten ca. 390 ha mit Grünlandwirtschaft, Kartoffel- und Getreideanbau und Schweina war Urlauberort.

Marienthal, Ortsteil von Schweina, ist eine ehemalige Fabriksiedlung, 1330 erstmals erwähnt. Das Gut befand sich in adliger Hand, ging 1720 an die Familie von  Fischern in Liebenstein und wurde 1890 aufgelöst. 1808 wurde ein Schloss im klassizistischen Bau für den Forstmeister von Fischern errichtet. 1833 erwarb  die Kammer zu Meiningen das Areal, die es zu Ehren der Herzogin in "Marienthal" benannte.
1851 verpachtete der Meininger Herzog das Schloß von Marienthal an den Pädagogen Friedrich Fröbel, der 1849 nach Liebenstein gezogen war.( Zuerst wohnte er in der alten Post, später im alten Domänengut am Aschenberg.)  Fröbel gründete in Marienthal die erste Schule für Kindergärtnerinnen. Er prägte den Begriff "Kindergarten".  Fröbel als leidenschaftlicher Anhänger  Pestalozzis, war mit dessen Methoden vertraut und gilt heute noch  in Thüringen als Vater des Kindergartens und unermütlicher Steiter für die Rechte von Kindern. Er verstarb am 21.06.1852. Sein Grab befindet sich auf dem Schweinaer Friedhof. Das Denkmal auf dem Friedhof zeigt seine Spielgaben, den Würfel, die Walze und Kugel.  Zum Andenken an diesen großen Pädagogen wurde an einem seiner Lieblingsorte ein kleiner Gedenkstein errichtet. Er befindet sich auf einer Anhöhe zwischen Bad Liebenstein und Schweina und nennt sich Fröbelsruh.


Marienthaler Schloss


Fröbelkindergarten in Schweina

 Am 12.09.1944 verstarben drei Menschen bei einem Bombenabwurf auf Schweina.

In Schweina wird jährlich am 24. Dezember ein Brauch ausgeübt, der seinen Ursprung in dem Fest der Wintersonnenwende oder dem Neujahrsfest der hier einst zahlreichen Schweinehirten besitzt. Früher leuchteten in dieser Zeit zahlreiche Feuer auf dem Antoniusberg. Bei Musik und Gesang erwarteten die Schweinehirte den nächsten Morgen. Heute errichten die Einwohner des Ortes aus Tannenreisig 10 große Fackeln, die am 24. Dezember gegen 17.00 Uhr abgebrannt werden. Einen kulturellen Höhepunkt bildet auch das Höhlenfest an der Altensteiner Höhle am Glücksbrunner Park.

Quelle:"Werte unserer Heimat", Zwischen Ruhla, Bad Liebenstein und Schmalkalden, Akademie-Verlag Berlin, 1989
 


Schweinaer Badesee

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